Ki Aikido ist eine moderne Kampfkunst (umgangssprachlich "
Selbstverteidigung"), die in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts von
Morihei Ueshiba, nachfolgend
Osensei genannt, entwickelt wurde. Ursprünglich aus dem
Aikijutsu kommend, entwickelte Osensei unter dem Einfluß seiner großen Spiritualität das Aikido, das wir heute kennen, zu einem ganzheitlichen System von Techniken (vornehmlich Beuge- und Wurftechniken) und Übungen, die der geistigen und körperlichen Gesundheit zuträglich sind. Diese Sammlung wurde von Osensei zunehmend verbessert und von ihm selbst bis ins hohe Alter selbst ausgeführt. Nach seinem Tod im Jahre 1969 hatten seine hochgraduierten Schüler die Aufgabe, Osenseis Werk weiter zu führen. Da es zwischen mehreren hochrangigen Lehrern Uneinigkeiten gab, verließen einige das Hombu Dojo und gründeten ihre eigenen Verbände.
Einer dieser Lehrer ist
Koichi Tohei Sensei, der jahrelang Cheftrainer des Hombu Dojo war. Er gründete im Jahr 1971 den Verband
Ki no Kenkyukai oder auch
Ki Society und begann, der teilweise schwer
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verständlichen Lehre Osenseis eine neue Struktur zu geben und nannte seine Kunst
Shin Shin Toitsu Do, was wir außerhalb Japans als
Ki Aikido bezeichnen. Tohei Sensei fiel schnell auf, daß das Hauptproblem der meisten modernen Menschen die Tatsache ist, daß ihr Geist und ihr Körper mit unterschiedliche Dingen beschäftigt und somit Ursache für viele Schwierigkeiten sind, was sowohl für die Übung im Dojo als auch dem täglichen Leben zutrifft. Dafür entwickelte er spezielle Übungen und Prüfungen, die wir als
Ki-Tests bezeichnen und Voraussetzung für technische Prüfungen sind. Ebenfalls Bestandteil der Übungen sind spezielle Aufwärmübungen, Fallschule sowie Praxis mit dem Holzschwert
Bokken, dem Stab
Jo sowie dem Holzdolch
Tanto. Die beiden erstgenannten Waffen werden sowohl in der Einzelübung (
Kata) als auch in der Partnerübung (
Kumitachi) verwendet, während das Tanto ausschließlich in Partnerübungen verwendet wird. Da diese Praxis "unter Waffen" recht anspruchsvoll ist, muß der Übende erst die nötigen Grundlagen erlernt haben.
Ebenfalls in der Lehre enthalten ist das Erlernen der Heil-Druckmassage
Kiatsu.
Damit Tohei Senseis Lehre eine profunde weltweite Verbreitung finden kann, hat die Hauptstelle der Ki Society hochrangige Lehrer ausgesandt, um die angeschlossenen Dojos zu besuchen, die Lehre um die neuesten Entwicklungen zu erweitern und große Wochenendseminare zu halten, auf denen nahezu alle Aspekte angesprochen werden. Hier bietet sich auch Gelegenheit, den Lehrern Fragen zu stellen, und sich verschiedene Dinge erklären zu lassen. Üblicherweise finden während dieser Seminare auch Prüfungen statt.
Der Hauptlehrer für Deutschland und die Niederlande ist zur Zeit
Christopher Curtis Sensei, der j
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eweils im Frühjahr und im Herbst anreist, um eine Reihe von Lehrgängen durchzuführen und auch Prüfungen abnimmt.
Christopher Curtis Sensei begann die Übung unter seinem Lehrer
Shinichi Suzuki Sensei im Jahre 1974 auf der Pazifikinsel Maui und hält den Rang des Hachidan (achten Dan). Er ist der Cheflehrer der
Hawaii Ki Federation und bereist die USA und Teile Europas, um Ki und Aikido zu unterrichten. Er fungiert ebenfalls als offizieller Repräsentant der Ki Society für die Niederlande und Deutschland und hat zwei Bücher verfasst: "Ki Aikido on Maui", welches als Übungshandbuch der HKF dient und "Letting go", welches Niederschriften von auf Seminaren gehaltenen Vorträgen beinhaltet.
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